Manchmal, wenn man kreativ in einem Projekt feststeckt, kann es tatsächlich helfen, mit KI-Kunst herumzuspielen. 

Ich habe das selbst schon versucht und es hat mir tatsächlich geholfen. Aus meinen üblichen Routinen geschubst war ich gezwungen, mein Projekt einmal mit anderen Augen zu sehen. Das half.

Die Versuchung ist allerdings groß, es zu einer totalen Ablenkung werden zu lassen und seine Zeit nutzlos zu vergeuden. Ein kurzer Ausflug ist ok, aber dann sollte man schon lieber wieder selbst malen.

Mag ich KI-Kunst? Nein, ich glaube nicht. Klar, da ist die große Faszination des schnellen Resultats. Aber es ist eben dieses schell und leicht erreichte Resultat, das mich stört. Kreativität ist ein zeitraubender Prozess. Und ich spreche jetzt weniger von der reinen Zeit des Malens; ich denke eher an die geistige Vorarbeit, die zum finalen kreativen Akt des Malens führt. Ohne diesen Prozess, ohne dieses Wandern in der Gedankenwelt, kann ein Ergebnis nur oberflächlich sein.

Das ist übrigens etwas, was die KI-Kunst mit Social Media gemeinsam hat: Schnelle, aber seichte Ergebnisse.

Mir scheint es, dass wir in einer fatalen Abwärtsspirale gefangen sind. Wir leben in einer Zeit, die Seichtigkeit fördert. Menschen programmieren KI. Mit all ihren Idealen und Verhaltensweisen. Und KI kann nur das tun, was man ihr einprogrammiert hat, oder was sie später aus dem Internet, das aber auch von uns mit Idealbildern geflutet wird, lernt. Es fehlt ein unbekannter Faktor, der Grund zum Trostgedanken gäbe, dass vielleicht doch das Ganze später mehr als die Summe seiner Teile sein könnte.