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Kunst und Design - handgemacht, leidenschaftlich, einzigartig

Ihr findet hier einen Überblick über mein künstlerisches Werkeln, ein bisschen was zum Drumherum und einen Shop, in dem es stylische und auffallende Shirts, High-Tops, Sneakers, Kunstdrucke, etc… gibt.

Picture: Cooperation with Redbubble finished

April
Mai
2023

REDBUBBLE - DIE GESCHICHTE EINER SCHEIDUNG
oder
Warum Redbubble für mich nicht mehr in Frage kommt

BACKGROUND STORY

Dies ist eine recht traurige Geschichte, die von schlechtem Management und fehlendem Respekt erzählt. Und davon, wie ein Ertrinkender sich zu retten versucht, indem er auf die Schultern derer klettert, die mit ihm zusammen mit dem gleichen Boot versinken. Aber bevor ich zu sehr ins Kommentieren gerate, lasst mich erst mal die Fakten berichten:

Redbubble ist ein Print on Demand (PoD) Unternehmen und bietet Kleidung, Heimdekoration, etc… an. Die Motive für das Design dieser Artikel kommen von vielen kreativen Köpfen weltweit. Wenn ein Produkt mit dem Design eines Künstlers verkauft wird, erhält dieser eine kleine Beteiligung am Verkaufspreis. Die Anforderungen an die Designer sind sehr niedrig, quasi nicht existent. Das führt dazu, dass es eine sehr hohe Anzahl an Designern gibt, das Redbubble Portfolio ständig wächst und leider auch viele Designs von schlechter künstlerischer und auch handwerklicher Qualität oder gar Plagiate sind.

PoD war eine Zeitlang sehr in, aber der Hype kühlt langsam ab. Wenn man den Wert der Redbubble Ltd. Aktien und deren Wertentwicklung der letzten Monate betrachtet, sieht man auch hier einen permanenten Wertverlust. Sicher mag das verschiedene Gründe haben, den allgemeinen Rückgang des PoD-Trends, einige Managemententscheidungen, aber mit großer Wahrscheinlichkeit liegt es auch daran, dass kaufwillige Kunden beim Onlineshopping mit so unendlich vielen schlechten Designs konfrontiert werden.

Es wären einige Möglichkeiten denkbar gewesen, dem Herr zu werden. Man hätte eine interne Qualitätskontrolle für die Designs etablieren können oder, noch viel günstiger, die Designercommunity abstimmen lassen können. Was aber kam war unerwartet und ist ein Schlag ins Gesicht aller Redbubble Designer.

LUSTIGE IDEEN DES MANAGEMENTS

Vermutlich war man sehr unglücklich über die Situation und ich kann mir vorstellen, dass man recht verzweifelt nach Lösungen suchte, aber mit dem Ergebnis dieser Suche konnte nun wirklich niemand rechnen.

Zur Zeit werden alle Redbubble Designer informiert, dass man ein dreistufiges Klassensystem einführen wird. Abhängig von der Klasse, in die man eingeordnet wird, stehen diverse Vorteile zur Verfügung oder müssen Nachteile in Kauf genommen werden. Der Hauptunterschied der verschiedenen Klassen ist aber, dass die niedrigste Klasse zukünftig eine Gebühr für die erzielten Gewinne entrichten muss.  

WIE SIND DIE KLASSENANFORDERUNGEN DEFINIERT?

Um es kurz zu sagen: Das weiß niemand so recht.

Von Kollegendesignern mit ordentlichen Verkäufen und einem guten Portfolio wird berichtet, dass sie in die unterste Kategorie eingestuft wurden. Es gibt Designer deren Zweit- und Testaccount mit vorwiegend schlechten und kaum verkauften Designs in der obersten Kategorie eingestuft wurde, während der gut gehende  Hauptaccount mit hochwertigen Designs und guten Verkaufszahlen in die unterste Kategorie gerutscht ist. 

Auf der Redbubbleseite gibt es ein paar sehr vage Statements, aber keine klare Definition der Kriterien. Wie zum Hohn wird hier versprochen, dass man an der Verbesserung seines Tiers (so werden die Klassen genannt) arbeiten kann. Allerdings gibt es auch hier wieder keine klare Information, was denn benötigt wird, um die Redbubble interne Karriereleiter wieder zu erklettern. Mein Eindruck ist, dass man das bei Redbubble selbst nicht so recht weiß.

DER FINALE TIEFSCHLAG

Was die Designercommunity aber am meisten erbost, ist die unverschämte Höhe der Gebühr, die Redbubble nun auf die kleine Künstlerbeteiligung erhebt.

Mein erster Gedanke, als mir die Neuigkeiten ins Haus flatterten, war: Ach, ok, so schlimm isses ja nicht. Wenn das vernünftig und mit gesundem Menschenverstand durchgeführt wird, kann’s tatsächlich helfen, das Portfolio zu bereinigen. Ich erwartete eine kleine Gebühr, vielleicht 3% oder auch etwas höher. Die tatsächliche Gebührenhöhe liegt allerdings bei atemberaubenden 30 - 50 % vom Designerverdienst. 

Nicht, dass irgendjemand mit klarem Verstand erwartet hätte, mit Redbubble reich zu werden. Sicher gibt es immer wieder Internetlegenden und ein paar lustige Zeitgenossen, die behaupten mit Redbubble steinreich geworden zu sein, aber eine ganz einfache Kalkulation zeigt das Ganze schnell in einem etwas realistischeren Licht.

Letztes Jahr, zu einer Zeit, in der etwa 700 000 Kreative für Redbubble tätig waren, veröffentlichte Redbubble ein Verkaufsvolumen von 1 Million Dollar im November 2011. Um fair zu bleiben reduziere ich mal die Zahl der Designer auf geschätzte 300 000 im November 2011. Davon können wir noch diejenigen abziehen, die ihre Bilder nur für eigenen Bedarf hochladen. Ich rechne mal großzügig und reduziere nochmals auf 200 000 aktive Designer im Jahr 2011. Wenn wir jetzt mal annehmen, dass die Designprovision im Mittel irgendwo so um die 20% liegt, kommen wir bei 1 Million Dollar Gesamtumsatz auf eine Provisionssumme von 200 000 Dollar total. Die müssen sich die 200 000 Designer teilen und das ist dann pro Designer die stolze Summe von 1 (in Worten EINEM) Dollar pro Monat.

Zurück zum Thema: Eine Gebühr auf die Designerprovisionen zu erheben, ist für Redbubble doppelter Gewinn. Einerseits verkauft man die Produkte an Kunden, anderseits erhebt man eine Gebühr für die Designgewinne. Das ist in meinen Augen ein Ausbeuten der kreativen Partner, das ich auf gar keinen Fall akzeptieren kann.

In meinem Arbeitsleben habe ich in verschieden Unternehmen gearbeitet und dort eine zentrale Erkenntnis gewonnen: Schau, wie jemand seine Partner und Mitarbeiter behandelt und Du hast ein recht genaues Bild davon, wie er seine Kunden sieht und behandelt. Respekt ist eine grundlegende Einstellung. Man hat ihn oder man hat ihn nicht. 

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